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MODELLBAU IN 1:160, 1:400 und 1:600

Terminal 2

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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und nach Übernahme des Flughafens durch die deutsche Verwaltung am 01.12.1950 (vgl. Flughafen Düsseldorf GmbH (Hg.): 1927-1997 – Siebzig Jahre Flughafen Düsseldorf. Düsseldorf 1997. o. S.) wird aufgrund des rasand wachsenden Luftverkehrs schon bald der Ruf nach höheren Abfertigungskapazitäten laut. 1953 wird östlich des bestehenden Terminals ein erweitertes Abfertigungsgebäude in Betrieb genommen. 1957 folgt mit der Ankunfthalle ein weiterer Neubau, der 1959 durch einen Verbindungsbau an das übrige Terminal 1 angeschlossen wird (vgl. Treibel, Werner: Flughafen Düsseldorf im Wandel – Eine Dokumentation von 1909 bis 1990. Koblenz 1991. S. 24).

aus: Flughafen Düsseldorf GmbH (Hg.): Flughafen Düsseldorf. Düsseldorf 1972. S. 3.
aus: Flughafen Düsseldorf GmbH (Hg.): Flughafen Düsseldorf. Düsseldorf 1972. S. 5.

Da die Erweiterungsmöglichkeiten des alten Terminals begrenzt erscheinen, erteilt die Flughafen Düsseldorf GmbH 1964 einen Planungsauftrag für ein neues Abfertigungsgebäude mit 32 gebäudenahen Parkpositionen für Verkehrsflugzeuge. Der vorläufige Funktionsplan sieht 1968 27 zum Gebäude parallele Stellpositionen an drei Flugsteigen vor (vgl. Treibel, Werner: Flughafen Düsseldorf im Wandel – Eine Dokumentation von 1909 bis 1990. Koblenz 1991. S. 25-26).

aus: Conrads, Ulrich (Hg.): Bauwelt 16 (Bauwelt 1971 Heft 16). Berlin 1971. S. 657.

Noch vor Beginn der Bauarbeiten am Terminal 2, die am 26.04.1970 aufgenommen werden, wird der Kontrollturm errichtet. Der erste Bauabschnitt des Terminals 2 wird am 30.03.1973 seiner Bestimmung übergeben. Dabei handelt es sich auschließlich um den späteren Flugsteig B und den mittleren Teil des Zentralgebäudes, sowie das Parkhaus P1 (vgl. Treibel, Werner: Flughafen Düsseldorf im Wandel – Eine Dokumentation von 1909 bis 1990. Koblenz 1991. S. 28).

Sammlung: M. Reiffer. Quelle: Walter Moog. Essen-Kettwig 1974 (19/D174).

Bereits im Juli 1974 beginnen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt, den nordöstlich anschließenden Flugsteig A. Im Gegensatz zum Flugsteig B wird auf die Umsetzung von parallelen Abstellbereichen zugunsten von platzsparenden Nose-in Positionen verzichtet. Der neue Flugsteig geht am 01.02.1977 in Betrieb. Bis auf den Charterverkehr kann die Passage somit komplett im neuen Terminal 2 abgefertigt werden (vgl. Treibel, Werner: Flughafen Düsseldorf im Wandel – Eine Dokumentation von 1909 bis 1990. Koblenz 1991. S. 28).

aus: Treibel, Werner: Flughafen Düsseldorf im Wandel – Eine Dokumentation von 1909 bis 1990. Koblenz 1991. S. 29

Der zunehmende Einsatz von Großraumflugzeugen im Charterverkehr macht die Notwendigkeit eines modernen und großräumigen Abfertigungsbereichs für den Urlaubsverkehr deutlich. Im Oktober 1982 werden mit dem Flugsteig C die Arbeiten am letzten geplanten Bauabschnitt begonnen, der in Form und Lage deutlich von den ursprünglichen Plänen abweicht. Der Flugsteig wird etwas kürzer, dafür aber deutlich breiter als ursprünglich geplant, ausgeführt. Auch hier kommen Nose-In Positionen zur Anwendung. Die Inbetriebnahme erfolgt am 16.01.1986 (vgl. Treibel, Werner: Flughafen Düsseldorf im Wandel – Eine Dokumentation von 1909 bis 1990. Koblenz 1991. S. 30). Der gesamte kommerzielle Passagierverkehr kann ab 1986 vom Terminal 2 aus abgefertigt werden. Das bisherige Terminal 1 wird fortan nur noch als Behelfsabfertigung, als Reisemarkt und als Verwaltungsgebäude genutzt. Die Bezeichnungen Terminal 1 und 2 werden nicht weiter verwandt, stattdessen ist offiziell nur noch von einem Terminal mit den Flugsteigen A, B und C die Rede.

aus: Flughafen Düsseldorf GmbH (Hg.): Führer durch den internationalen Rhein-Ruhr Flughafen Düsseldorf. Düsseldorf 1987. S. 18.

Eine Besonderheit in der Passagierabfertigung stellen die Trepel Lift Lounges dar, die bis zur Fertigstellung des Docking Port am Flugsteig C auch am Flugsteig A zum Einsatz kommen. Sie ermöglichen den Passagieren, barrierefrei von der Gate ins Flugzeug zu gelangen. In Düsseldorf ist diese Technologie zwischen 1986 und 1991 im Einsatz und wird dann zugunsten regulärer Shuttle Busse aufgegeben.

Weitere Baumaßnahmen betreffen das Parkhaus P3, das 1988 eröffnet wird (vgl. Flughafen Düsseldorf GmbH (Hg.): 60 Jahre Flughafen Düsseldorf. Düsseldorf 1987.), sowie das Bürogebäude der Lufthansa, das in den frühen 1990er Jahren zwischen dem Flugsteig A und dem Wartungsbereich der Lufthansa entsteht. 1992 kommt es außerdem zu betriebstechnischen Änderungen: die parallelen oder zumindest angewinkelten Parkpositionen am Flugsteig B werden zugunsten von Nose-In Positionen aufgegeben. Ebenfalls in den 1990er Jahren erhält der Flugsteig C eine Verlängerung um wenige Meter. Eine Mitte der 1990er Jahre geplante Verbreiterung des Flugsteigs B wird nicht mehr realisiert.

Sammlung: M. Reiffer. Quelle: Flughafen Düsseldorf GmbH. Pressefoto 1986.

Am 11.04.1996 kommt es schließlich zu einer verheerenden Brandkatastrophe im nordöstlichen Teil des Zentralgebäudes, nahe dem Flugsteig A. Aufgrund nicht feuerfester Materialien in der Zwischendecke ensteht ein Großbrand, dem 17 Menschen zum Opfer fallen (vgl. Flughafen Düsseldorf GmbH (Hg.): 1927-1997 – Siebzig Jahre Flughafen Düsseldorf. Düsseldorf 1997. o. S.). Die Kontamination des Innenbereichs führt schließlich zum vollständigen Abriss des Zentralgebäudes, des Flugsteigs B und des Parkhauses P1. Der Flugsteig A wird kernsaniert, lediglich der Flugsteig C bleibt vom Brand weitgehend verschont.

Quelle: Flughafen Düsseldorf GmbH. Pressefoto 1996.

Zwischen 1996 und 1999 werden die Flugzeuge üblicherweise auf den ausgewiesenen Parkpositionen abgestellt, die Passagiere verlassen die Maschinen zumeist über die Fluggastbrücken, von deren Außentreppen Shuttle Busse zu den Abfertigungsbereichen verkehren. In der ersten Jahreshälfte 1999 wird der Flugsteig B, mit Ausnahme des Kontrollturms, abgerissen. Der Neubau entsteht bis 2001.

Das Urheberrecht der Abbildungen liegt bei den Fotografen und Herausgebern. Vielen Dank an die Flughafen Düsseldorf GmbH.

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